Marnix Gijsen

Marnix Gijsen (1930) miniatur|Marnix Gijsen (1930) Marnix (van) Gijsen, Pseudonym von ''Jan-Albert Goris'' (* 20. Oktober 1899 in Antwerpen; † 29. September 1984 in Lubbeek) war ein flämischer Autor.

Streng katholisch aufgewachsen, promovierte Gijsen 1925 an der Universität Leuven (Geschichts- und Sozialwissenschaften) und setzte seine Studien in Freiburg im Breisgau, Paris (Sorbonne) und an der London School of Economics fort.

1928 bis 1933 war Gijsen Gemeindebeamter in Antwerpen, 1933 bis 1964 arbeitet er als Diplomat in New York.

Zu Beginn seiner Dichterkarriere engagierte sich Gijsen in der expressionistischen Gruppe 'Ruimte' (Raum) der gleichnamigen Zeitschrift (1921–1922), der u. a. auch Paul van Ostaijen, Karel van den Oever und Victor J. Brunclair angehörten. Das Gedicht ''Lobeshymne auf St. Franciscus von Assisi'' ist sein vielleicht bedeutendstes Werk dieser Periode.

Während des Zweiten Weltkrieges brach Gijsen mit seinen anerzogenen Glaubensvorstellungen. In seinen zahlreichen Gedichten, Romanen und Erzählungen verarbeitete er häufig biblische und antike Stoffe und Motive.

Sein Roman ''Das Buch des Joachim von Babylon'' (1947) nimmt in meisterhaft, subtil-ironischer Weise die Biblische Erzählung von Joachims Frau, der keuschen Susanna auf (Buch Daniel, Kap. 13). Sein (Anti-)Bildungsroman ''Telemach im Dorf'' (1948), dessen Titel auf Fénelons berühmten ''Télémaque'' anspielt, ist eine beißende Kritik an der trügerischen ländlichen Beschaulichkeit, in deren Heuchelei und Bigotterie der junge Protagonist für sein Leben gezeichnet wird. Sein autobiografisch gefärbter Roman ''Klage um Agnes'' (1951) versetzt den antiken Stoff von Orpheus, der für seine Geliebte Eurydike dem Tod trotzt, in die flämische Provinz. Sein einziges Theaterstück ''Helena auf Ithaka'' (1968) ist ein humanistisches Ideendrama zur unüberbrückbaren Kluft zwischen den Geschlechtern und Generationen.

1959 und 1969 wurde sein Werk mit dem Belgischen Staatspreis, 1974 mit dem Preis der Niederländischen Literatur ausgezeichnet. 1975 wurde Gijsen geadelt.

Er liegt auf dem Schoonselhof Friedhof in Antwerpen begraben. Veröffentlicht in Wikipedia
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    von Gijsen, Marnix
    Veröffentlicht 1985
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    Veröffentlicht 1981
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