Alfred Döblin

Unterschrift von Alfred Döblin mini|Alfred Döblin, 9. Juli 1947[[Datei:Doeblin, Alfred Signature.svg|rahmenlos|zentriert|klasse=skin-invert-image notpageimage|Unterschrift von Alfred Döblin]]

Bruno Alfred Döblin (* 10. August 1878 in Stettin; † 26. Juni 1957 in Emmendingen) war ein deutscher Psychiater und Schriftsteller.

Sein episches Werk umfasst mehrere Romane, Novellen und Erzählungen, daneben verfasste er unter dem Pseudonym ''Linke Poot'' satirische Essays und Polemiken. Als führender Expressionist und Wegbereiter der literarischen Moderne in Deutschland integrierte Döblin früh das Hörspiel und Drehbuch in seinem Werk. 1920 veröffentlichte er den historischen Roman ''Wallenstein''. Darüber hinaus setzte Döblin als avantgardistischer Romantheoretiker mit den Schriften ''An Romanautoren und ihre Kritiker. Berliner Programm'', ''Bemerkungen zum Roman'' und ''Der Bau des epischen Werks'' zahlreiche Impulse in der erzählenden Prosa frei. Sein weitaus am stärksten rezipierter Roman ist ''Berlin Alexanderplatz''.

Alfred Döblin stammte aus einer Familie assimilierter Juden. In seinem zehnten Lebensjahr trennte sich der Vater von seiner Frau und ließ die Familie mittellos zurück. Das plötzliche Verschwinden des Vaters traumatisierte den Jungen nachhaltig. Bereits in seinem letzten Schuljahr verfasste Döblin mehrere Erzählungen und einen Kurzroman. Nach dem Abitur studierte er Medizin, wurde 1905 promoviert und wurde Assistenzarzt in der damals im ehemaligen Kloster Prüll in Regensburg im Aufbau befindlichen Psychiatrischen Anstalt für Geisteskranke. 1912 heiratete er die Medizinstudentin Erna Reiss.

Die Metropole Berlin wurde Döblins eigentliche Heimat. Er schloss sich dem Sturmkreis um Herwarth Walden an. Döblin wurde mit seinem Erzählband ''Die Ermordung einer Butterblume und andere Erzählungen'' sowie den Romanen ''Die drei Sprünge des Wang-lun'' und ''Berge, Meere und Giganten'' zu einem der führenden Exponenten der expressionistischen Literatur. Im Ersten Weltkrieg war er als Lazarettarzt an der Westfront stationiert. In der Weimarer Republik wurde der streitbare Döblin einer der führenden Intellektuellen des linksbürgerlichen Spektrums.

1933 floh der Jude und Sozialist Döblin aus Deutschland und kehrte nach Ende des Zweiten Weltkrieges zurück, um Deutschland 1953 erneut zu verlassen. Große Teile seines literarischen Schaffens, darunter die Amazonas-Trilogie, die Novembertetralogie und der letzte Roman ''Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende'' werden der Exil-Literatur zugeordnet. 1941 konvertierte er zum katholischen Glauben, bereits 1936 hatte Döblin die französische Staatsbürgerschaft angenommen. Veröffentlicht in Wikipedia
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